OSteopathie am Kiefer

Im Überblick. 

Kiefer & Halswirbelsäule

Kiefer, Kopfdrehmuskel & Halswirbelsäule – ein sensibles System

Wie zuvor beschrieben, steht der Musculus sternocleidomastoideus (Kopfdrehmuskel) in enger Verbindung mit dem Zungenbein – und dadurch auch mit dem Kiefergelenk. Gleichzeitig beeinflusst er direkt die oberen Halswirbelsäulensegmente C0 bis C3, die eine Schlüsselrolle für die Haltungsregulation und die Augenachse spielen.

Kieferposition und HWS-Krümmung

Bei einer Retrusion des Kiefers (Rückverlagerung) entsteht häufig eine Hyperlordose der HWS. Bei einer Protrusion (Vorverlagerung) dagegen flacht die Lordose ab. Die Halswirbelsäule und das Kiefergelenk stehen also in direkter Wechselwirkung.

Damit die Augen die Horizontale halten können, ist gerade in den oberen HWS-Segmenten eine freie Beweglichkeit notwendig. Jede Einschränkung wirkt sich auf die gesamte Haltungsorganisation aus.

Einfluss des Kiefers auf den gesamten Körper

Faszienzüge, Spannungsmuster und muskuläre Anpassungen können sich vom Kiefergelenk bis zum Becken fortsetzen. Wenn z. B. durch einen Fehlbiss oder eine Kieferverlagerung die Augenposition aus dem Lot gerät, versucht der Körper durch Anpassung der Haltung, die visuelle Horizontale wiederherzustellen.

Das kann zu Haltungsveränderungen bis hin zu Beckenschiefstand führen – und darüber zu Fehlbelastungen der Kniegelenke mit möglichen Folgeproblemen wie Schmerzen, Überlastung oder Instabilität.

Eine osteopathische Behandlung kann helfen, diese komplexen Zusammenhänge zu lösen, muskuläre Spannungen zu regulieren und eine funktionelle Ausrichtung wiederherzustellen.

Kiefer & beckenboden

Kiefer, Beckenboden & Atmung – ein oft unterschätzter Zusammenhang

Nach den zuvor beschriebenen funktionellen Ketten wird deutlich: Der Kiefer kann eine Haltungsveränderung verursachen – bis hin zur Verschiebung des Beckens. Doch wussten Sie, dass der Kiefer auch direkt auf die Beckenbodenmuskulatur wirkt?

Probieren Sie es gern selbst aus: Ein angespannter Kiefer führt häufig zu einem angespannten Beckenboden – und beeinflusst gleichzeitig die Atmung. Über muskuläre und fasziale Verbindungen wirkt der Kiefer somit auch auf die Beckenorgane ein.

Kiefer & Statik

Kiefergelenk & Körperstatik – ganzheitlich betrachtet

Das Kiefergelenk wird nicht nur von lokalen Strukturen wie dem Zungenbein, der HWS oder dem Schultergürtel beeinflusst – sondern auch von der gesamten Körperstatik: von den Füßen über die Knie- und Hüftgelenke bis hin zum Becken.

Eine ganzheitliche Analyse der Statik und Muskelspannungen – und deren funktionelle Zusammenhänge – ist deshalb zentral. Die osteopathische Behandlung entlang dieser Ketten kann dabei helfen, Dysbalancen aufzudecken und nachhaltig zu regulieren.

Wenn bei Kieferfehlstellungen eine zahnärztliche oder kieferorthopädische Mitbehandlung notwendig ist, empfehle ich Ihnen gern erfahrene Kooperationspartner, mit denen ich erfolgreich zusammenarbeite.

Was ist CMD?

CMD – Funktionsstörung des Kiefergelenks und seiner Muskeln

Der Begriff CMD (Craniomandibuläre Dysfunktion) beschreibt eine Störung der Bewegungskoordination zwischen Kiefergelenk, Kaumuskulatur und Nackenmuskulatur. Dabei handelt es sich nicht um eine einzelne Erkrankung, sondern um ein komplexes funktionelles Geschehen mit vielen möglichen Ursachen.

Das Kiefergelenk selbst ist ein sehr komplexes Gelenk, das über anatomische Verbindungen und fasziale Aufhängungen vielfältige andere Strukturen beeinflusst – darunter Schultern, Brustwirbelsäule, Brustbein, Schulterblatt und nicht zuletzt das Zungenbein.

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