OSteopathie der Organe

Im Überblick. 

Die Blase aus osteopathischer Sicht

Blasenbeschwerden ganzheitlich behandeln – osteopathischer Blick auf ein zentrales Organ

Aus osteopathischer Sicht werden Blasenbeschwerden nicht isoliert betrachtet, sondern im Kontext der umliegenden Strukturen und funktionellen Zusammenhänge. Die Beweglichkeit und Spannung des Gewebes spielen dabei eine zentrale Rolle für die Organfunktion.

Welche Strukturen stehen mit der Blase in Verbindung?

Die Harnblase ist über fasziale, ligamentäre und nervale Verbindungen mit zahlreichen Strukturen verbunden, z. B.:

  • Hüfte & Iliosakralgelenk (ISG)
  • Sakrum & Os coccygis (Steißbein)
  • Beckenbodenmuskulatur
  • Prostata (bei Männern) bzw. Uterus (bei Frauen)
  • Nieren
  • Darm & Mastdarm

Über diese Verbindungen können sich Spannungen in beide Richtungen übertragen – von der Blase zu anderen Organen und Strukturen und umgekehrt.

Ziel der osteopathischen Behandlung bei Blasenbeschwerden

Das primäre Ziel ist es, die Beweglichkeit der Blase sowie des umliegenden Gewebes zu verbessern. Organe benötigen funktionelle Bewegungsfreiheit, um reibungslos arbeiten zu können. Ist diese eingeschränkt, entstehen Gewebespannungen, die funktionelle Störungen mit sich bringen können.

In der osteopathischen Therapie wird daher das Gleichgewicht im kleinen Becken sowie in allen daran beteiligten Strukturen (z. B. Wirbelsäule, Becken, Muskulatur, Faszien) wiederhergestellt – manuell, sanft und individuell abgestimmt.

Mögliche Ursachen für Bewegungseinschränkungen im Blasenbereich

  • Operationen oder Narbenbildungen im Bauchraum
  • Entzündungen (z. B. Harnwegsinfekte, Endometriose)
  • Schwangerschaften oder Geburten
  • Stürze auf das Steißbein oder Becken
  • Wirbelsäulen- oder Beckenverletzungen
  • Haltungsprobleme & muskuläre Dysbalancen

Typische Symptome bei funktionellen Blasenbeschwerden

  • Schmerzen in Becken, Leiste, LWS oder Hüfte
  • häufiger Harndrang
  • Schwierigkeiten beim Wasserlassen oder vollständigen Entleeren
  • Inkontinenz
  • Hüftschmerzen unklarer Ursache
  • Störungen der sexuellen Funktion
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr

Osteopathie als Ergänzung zur ärztlichen Abklärung

Vor Beginn einer osteopathischen Behandlung ist eine ärztliche Abklärung von Blasenbeschwerden zwingend erforderlich – insbesondere, um organische Erkrankungen auszuschließen. Im Anschluss daran kann die ganzheitliche osteopathische Behandlung dazu beitragen, Spannungen zu regulieren und die Funktion des Blasenbereichs nachhaltig zu verbessern.

Der Darm aus osteopathischer Sicht

Warum Organe Teil jeder osteopathischen Behandlung sind

In jeder osteopathischen Behandlung werden nicht nur Muskeln und Gelenke betrachtet – sondern immer auch Organe und deren Aufhängungen. Denn funktionelle Beschwerden im Bewegungsapparat haben häufig eine Verbindung zu inneren Organen.

Typische Beschwerden, mit denen Patienten zu mir kommen

Viele Patient:innen suchen mich mit folgenden Symptomen auf:

  • Rückenschmerzen
  • Hüft- oder Leistenschmerzen
  • Steißbeinschmerzen
  • Blockaden in der Brustwirbelsäule
  • Halswirbelsäulenprobleme

Diese Beschwerden sind in der Osteopathie gut etabliert. Doch sobald ich die Darmgesundheit oder Organbefunde bespreche, ist die Überraschung oft groß. Deshalb hier ein Überblick über die Zusammenhänge:

Wie Organe die Körperstatik beeinflussen

  • Der Darm ist am Zwerchfell und der befestigt
  • Die nervale Versorgung erfolgt über die Brustwirbelsäule und den Nervus vagus (aus HWS/Schädel)
  • Der Darm liegt vor dem Hüftbeuger (Psoas) und beeinflusst somit Bewegung und Spannung im Becken

Spannungen oder Bewegungseinschränkungen der Organe übertragen sich auf Muskeln, Faszien, Haltung und Gelenke – vor allem entlang der Wirbelsäule. Ebenso wirken sich Fehlspannungen im Bewegungsapparat auf die Organfunktion aus.

Daher kann ich z. B. eine Blockade der Brustwirbelsäule nicht behandeln, ohne auch den Darm, das Zwerchfell und die Nervenversorgung zu befunden und gegebenenfalls zu behandeln.

Typische Magen-Darm-Beschwerden meiner Patient:innen

Oft sind es Patient:innen, bei denen organisch keine Ursache gefunden wird – trotz intensiver ärztlicher Abklärung. Häufige Symptome sind:

  • Druckgefühl im Oberbauch
  • Sodbrennen, Übelkeit, Aufstoßen
  • Völlegefühl, Blähungen
  • Wechsel zwischen Verstopfung und Durchfall
  • Enge- oder Druckgefühl unter dem Brustbein

Was meine Patient:innen bereits wissen – und warum Osteopathie dennoch helfen kann

Die meisten meiner Patient:innen sind sehr gut aufgeklärt. Sie kennen Zusammenhänge zu:

  • Ernährung, Zucker, Alkohol
  • Stress und Psyche
  • Darmflora & Medikamente
  • Hormonelle Einflüsse

Viele haben bereits mehrere Darmsanierungen, Nahrungsergänzungen oder Ernährungsumstellungen hinter sich – dennoch bleiben die Beschwerden.

Gerade dann kann eine ganzheitliche manuelle Herangehensweise wie die Osteopathie ergänzend sinnvoll sein, um Spannungen zu lösen und die viszerale Beweglichkeit wiederherzustellen.

Das Zwerchfell aus osteopathischer Sicht

Warum wird das Zwerchfell osteopathisch untersucht – auch wenn ich Rückenschmerzen habe?

Das Zwerchfell ist nicht nur unser wichtigster Atemmuskel – sondern auch eine zentrale Verbindungsstruktur zwischen Organen, Faszien, Nerven und Skelettsystem. Deshalb ist es bei vielen Beschwerdebildern wie Rückenschmerzen, Darmproblemen, Hüftbeschwerden, ISG-Schmerzen oder Blasenentzündungen relevant.

Wo liegt das Zwerchfell – und wo hat es Verbindungen?

Das Zwerchfell liegt kuppelförmig unterhalb des Rippenbogens und ist am Sternum, an den unteren sechs Rippen sowie an der Lendenwirbelsäule (LWK 1–4) befestigt.

Es steht in enger Verbindung zu zahlreichen Strukturen:

  • Speiseröhre (tritt durch das Zwerchfell)
  • Schädelknochen über die Fascia buccopharyngea (Os occipitale, sphenoidale, temporale)
  • Herz über die Pericard-Verwachsung
  • Lunge – insbesondere Lobus inferior
  • Leber – über Bänder wie lig. triangulare
  • Magen, Dünn- & Dickdarm – über verschiedene ligamentäre Aufhängungen
  • Blase & Beckenboden – über bindegewebige Verbindungen der vorderen Bauchwand
  • Psoas & quadratus lumborum – über muskulär-fasziale Verbindungen
  • Nervengeflechte wie plexus lumbalis und sacralis

20.000 Atemzüge täglich – 20.000 Bewegungsimpulse auf Haltung & Organe

Mit jedem Atemzug bewegt sich das Zwerchfell – rechnerisch rund 20.000 Mal pro Tag. Dabei entsteht Zug auf die verbundenen Strukturen. Ist das Zwerchfell in seiner Beweglichkeit eingeschränkt, kann es Haltung, Organe und Wirbelsäule direkt beeinflussen.

Fazit: Ohne Zwerchfell keine ganzheitliche Therapie

Aus osteopathischer Sicht ist das Zwerchfell eine Schlüsselstruktur. Eine umfassende Therapie – bei Beschwerden im Bewegungsapparat oder in den Organen – sollte das Zwerchfell immer mitbefunden und gegebenenfalls behandelt werden. Es wirkt als zentrales Bindeglied zwischen Atemmechanik, Organfunktion und Statik.

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