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Ursache der Nackenverspannungen und Nackenschmerzen können viele Erkrankungen sein.
Sehr häufig sind Nackenschmerzen jedoch Folge von Fehlbelastungen: also einer chronisch überlasteten bei gleichzeitig zu schwacher Nacken-/Halsmuskulatur.
Dabei ist der Nacken als Teil eines funktionellen Systems zu sehen, das insbesondere durch den Kiefer, Schulterblätter, Schulter, Brustwirbelsäule und Sternum direkt beeinflusst wird.
Diese Kette lässt sich jedoch beliebig fortführen und auch eine Fehlhaltung der Füße des Beckens oder Problematiken am Kreuzbein beeinflussen die Kopfhaltung.
Das erschließt sich von allein: nur eine Hyperlordose führt schon zwangsläufig zu einem Ausgleich über Brustwirbelsäule und Halswirbelsäule, damit der Blick nach vorne im aufrechten Gang überhaupt möglich ist.
Die Schmerzen strahlen dabei meist in beide Schultern bis hin zu Kopf und Kiefer aus und führen häufig auch zu weiteren Symptombildern wie:
Wie immer gilt auch hier: neu aufgetretene Nackenschmerzen, insbesondere in Kombination mit weiteren Symptomen wie Fieber, Erbrechen, Sichtfeldverschlechterungen, Ausfall von Muskeln gehören immer ärztlich abgeklärt -am besten mit bildgebenden Verfahren.
Ist das angrenzende Gelenk übermäßig unbeweglich (Brustwirbelsäule), muss das nächstgelegene Gelenk (Halswirbelsäule) mehr arbeiten, um die Unbeweglichkeit auszugleichen (joint-by-joint-approach): ist die Brustwirbelsäule in einer dauerhaften Beugestellung fixiert, wird sich auch die Halswirbelsäule anpassen damit ein aufrechter Gang und ein Blick nach vorne überhaupt möglich ist.
Gleichzeitig ist die nervliche Versorgung stark verflochten: die sympathische Innervation der Halswirbelsäule kommt aus dem ersten bis vierten Brustwibelkörperbereich, die Muskeln der Brustwirbelsäule werden von der Halswirbelsäule kommend versorgt.
Die Stellung und Beweglichkeit des Schulterblatts hat einen direkten Einfluss auf die Halswirbelsäule. Nicht nur über die großen Lastenbeweger wie den m. trapezius, der am Schädel ansetzt, sondern auch über den Schulterblattheber (m. levator scapulae) oder die Achse Schulterblatt-Zungenbein-Kiefer.
Über das Schulterblatt und über den Bereich der Schlüsselbeine beeinflusst der Schultergürtel die Halswirbelsäule. Der Kopfdrehmuskel (m. sternocleidomastoideus), der häufig als Haupt-Kopfbeugemuskel missbraucht wird und deshalb oft stark verspannt ist, zieht vom Brustbein beziehungsweise dem Schlüsselbein zum Mastoid (der knöchernen Verdickung hinterm Ohr).
Außerdem über den Bereich des cervicothorakalen Übergangs (siehe unten).
Der cervicothorakale Übergang (CTÜ) ist ein sehr komplexer und wichtiger Bereich für den Körper. Hier liegt die erste Rippe sehr nah am Hals und setzt vorne am Brustbein und hinten am ersten Brustwirbelkörper an. Direkt über dem Kopf der ersten Rippe am Brustbein liegt das Schlüsselbein beziehungsweise das Sternoclaviculargelenk (SCG), das den Schultergürtel mit dem Brustkorb verbindet. Und genau an dieser Stelle setzt wiederum der Kopfdrehmuskel – der auch Atemhilfsmuskel ist – an, der dann an den Schädel zieht.
Und nicht nur das: auch andere Atemhilfsmuskeln, die musculi scaleni setzen von den Seitfortsätzen der mittleren bis unteren Halswirbelsäule kommend an der ersten Rippe an.
Dieser kleine und enge Bereich überträgt damit viele Kräfte und genau hier liegen viele Versorgungsgefäße, die Lungenspitze ragt über diesen Bereich hinweg, die Armnerven treten aus der Skalenuslücke aus und genau hier sind häufig Verletzungen entstanden und Verklebungen zu finden, die einen enormen Einfluss auf den Rest des Körpers haben.
Wenn Sie mit der Atmung nicht mehr richtig in die Bauch- und oder Brustatmung kommen und vermehrt Atemhilfsmuskeln einsetzen wird dieser enge Bereich noch enger und schränkt unter Umständen die Armnerven ein.
Die Halswirbelsäule steht über die ersten Kopfgelenke in enger neurologischer Verbindung zum nervus vagus (Hauptnerv des Parasympathikus) und den durch ihn versorgten viszeralen Organen sowie über die Gelenke C3-C5 zu den durch den nervus phrenicus versorgten Organen.
Gleichzeitig ist die Halswirbelsäule ja auch in direkt Nachbarschaft zu den teils versorgten Organen wie Luft- und Speiseröhre, Speicheldrüsen usw.
Und hat gleichzeitig über die Faszienstrukturen wie die fascia praevertebralis auch eine faszielle Verbindung zum Herzen, Mediastinum, Zwerchfell, Pleura.
Nackenverspannungen könnten Folge von der übermäßigen Belastung von Muskeln sein, die versuchen die Fehlhaltung zu korrigieren. Der Schmerz ist in diesem Fall auch wieder als ein Zeichen des Körpers zu sehen: „hier besteht ein Problem“ – um die Gelenke zu schützen macht der Muskel „zu“.
Simple Dehnung der Muskeln setzt dabei ein Teufelskreis in Gang: der gedehnte Muskel hat zuvor sinnvollerweise zugemacht, der Dehnungsreiz führt nach kurzfristiger Verbesserung zu einer noch stärkeren Schmerzsymptomatik, da das ursprüngliche Problem noch nicht behoben wurde.
Chiropraktische Manöver sind mögliche Techniken um Blockaden zu beheben, meiner Erfahrung nach kann jedoch mit einer sanften Behandlung ebenso schnell ein neues Gleichgewicht der Muskeln eingestellt und eher an einer Ursachenbehebung gearbeitet werden.
Ich verzichte deshalb auf chiropraktische Behandlungen an der Halswirbelsäule.
Im Anschluß an die Behandlung gebe ich Ihnen Übungen an die Hand, insbesondere zur Stärkung der tiefen Nackenflexoren und -extensoren.
Unter:
oder für die Online-affinen direkt über die Buchungsplattformen Doctolib oder Jameda: