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Das Schultergelenk ist als Kugelgelenk in der vorgesehenen Funktion sehr beweglich und muss aber dennoch Stabilität aufweisen.
Die Schulter wird überwiegend muskulär gesichert über die wichtige Muskulatur der Rotatorenmanschette.
Die Schulter sitzt bildlich gesprochen dem Brustkorb auf wie ein Sattel, auf der Rückseite mit der Scapula (Schulterblatt) und auf der Vorderseite über die Clavicula (Schlüsselbein) und dem Sternoclaviculargelenk mit dem Brustkorb verbunden.
An diesen Strukturen setzt dann natürlich auch die Muskulatur an, die zum Kopf-Hals-Bereich zieht mit starken Verbindungen über die Mm. trapezius und sternocleidomastoideus.
Viele Verbindungen sind auch zu den oberen Rippen vorhanden, insbesondere der ersten und zweiten Rippe. Außerdem fasziale Verbindungen über die zentrale Faszienkette unter anderem zu Abdomen und Zwerchfell sowie Verbindungen zum Kiefergelenk.
Allein durch diese kurze grobe Beschreibung lässt sich schon erkennen, dass für eine gesunde Schulter:
In räumlicher Nähe zur Schulter liegen Schilddrüse, Herz, Lunge, Speise- und Luftröhre. Aber auch der Magen, Gallenblase und Leber sind so gesehen über viszerokutane Reflexe mit der Schulter verbunden – z.B. mit der typischen Schmerzausstrahlung in die rechte Schulter bei Gallenblasenproblematiken.
Auch Triggerpunkte verspannter Muskulatur verursachen eine typische Schmerzausstrahlung auf die Vorder- und Rückseite der Schulter. Dabei gilt es jedoch zu beachten (ich wiederhole mich), dass Muskulatur nicht ohne Grund verspannt – eine Massage verspannter Muskulatur macht deshalb meiner Meinung nach keinen Sinn beziehungsweise ist sogar kontraindiziert.
Häufig werden im Bereich der Schulter und Schulterblatt auch Nerven der Armversorgung und oder der Lymphabfluss durch Verquellungen oder Adhäsionen eingeschränkt. Gleichzeitig besteht eine Wechselwirkung zwischen Zwerchfell/Armnerven und Halswirbelsäule über die nervliche Versorgung.
Zusätzlich bestehen fasziale Verbindungen zur Hüfte beziehungsweise über die thorakolumbale Faszie zur Lendenwirbelsäule.
Der Überblick zeigt, dass es wenig Sinn machen dürfte lokal die Schulter ein bisschen durchzubewegen oder Massagen verspannter Muskulatur zu geben, sondern dass Schulterschmerzen ganzheitlich betrachtet und behandelt werden müssten.
Auch dort folgt der Osteopath also dem Prinzip der Osteopathie: Befunde ertasten, durch Tests verifizieren und in anatomischer/anamnestischer Verbindung zur Schulter bringen und anschließend bestmöglichst behandeln.
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